Fahrbericht C 600

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NastyBoy
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Fahrbericht C 600

Beitrag von NastyBoy » Fr 12. Jul 2013, 13:16

Hier mal ein Artikel des führenden Motorradmagazins "Spiegel" :o

Früher hatte ein Motorroller vor allem kompakt, leicht und wendig zu sein. Ein Flitzer für den Großstadtdschungel, mit kleinem Knattermotor und großem Staufach unter der Sitzbank. Ein Gefährt, das aus guten Gründen gar nicht erst versuchte, ein echtes Motorrad zu sein.

Heute aber gibt es Maxi-Scooter. Seit einiger Zeit schon machen die riesigen plastikverschalten Gebilde Reisemotorrädern Konkurrenz - was angesichts des Stauraums, des Platzangebots auf der Sitzbank und des Wetterschutzes sogar Sinn ergibt.

Doch inzwischen bringen Designer auch die Formensprache von Supersport-Motorrädern an den Roller. Wenn die Marketingabteilung im Überschwang dann glaubt, dass der Roller nicht nur irgendwie sportlich aussieht, sondern bestimmt auch so fährt, nennt sie ihn zum Beispiel: BMW C 600 Sport.

Das Problem: Die Marketingabteilung liegt falsch.

Was eine fahrfertig 249 Kilogramm schwere, aber nur 60 PS starke Wuchtbrumme mit Sport zu tun haben soll, erschließt sich allenfalls im direkten Vergleich mit anderen Großrollern. Unter denen dürfte der C 600 der schnellste sein, frei nach dem Motto: Unter den Fettleibigen ist das Pummelchen im schnittigen Trainingsanzug die Sportskanone.

Der Roller braucht Kraft - Muskelkraft

Im Fahrtest wird wahr, was das Datenblatt vermuten ließ. Schon im Stand macht sich das hohe Gewicht des C 600 bemerkbar: Schwer erhebt sich der Trumm vom Ständer, rangieren lässt er sich nur mit gehörigem Krafteinsatz. Rollt der Scooter erst einmal, sieht die Welt zwar besser aus: Das hochwertige Fahrwerk vermittelt ein sicheres Fahrgefühl, die Bremsen wirken kräftig (wenn auch ohne sportlichen Biss), die Schräglagenfreiheit ist üppig, die Lenkpräzision geht völlig in Ordnung, die Stabilität ist bis zur Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h gegeben.

Wer aber jemals am Gashahn eines Sportmotorrads gedreht hat, wird vom C 600 zutiefst unbeeindruckt sein. Das liegt nicht nur an den spärlichen 60 PS des 674 Kubikzentimeter großen Reihenzweizylinders - sondern auch am Automatikgetriebe.

Kein Tritt in den Hintern

Die Continuously Variable Transmission (CVT) lässt echtes Motorroller-Feeling aufkommen: Schalten und Kuppeln darf der Fahrer vergessen, spontanen oder gar explosiven Vortrieb allerdings auch. Auf Gasbefehle reagiert der C 600 träge, insbesondere im Teillastbetrieb. Auf den sprichwörtlichen Tritt in den Hintern, der den Großteil des Fun-Faktors auf einem Motorrad ausmacht, wartet man vergebens. Zudem geht auf dem Weg zwischen Motor und Hinterrad ein gutes Viertel der ohnehin spärlichen 60 PS verloren. Der Wirkungsgrad des CVT-Getriebes liegt bei lediglich 75 Prozent, der eines Schaltgetriebes bei 90 Prozent, wie BMW gegenüber der Zeitschrift "Motorrad" erklärte.

Nun könnte man den Vergleich zwischen dem C 600 und einem Motorrad für unfair halten. Allerdings: Wo Sport draufsteht, sollte auch Sport drin sein - zumal BMW den C 600 ausdrücklich jenen Kunden ans Herz legt, die "das Erlebnis BMW Motorrad spüren wollen". Und spätestens der Blick auf die Preisliste lässt jedes Mitleid verfliegen: 11.200 Euro verlangen die Bajuwaren für den Scooter, und zwar in der Basisversion.

Schon für die Hälfte des Geldes bekommt man mehr Fahrspaß auf zwei Rädern: Ein Mittelklasse-Motorrad wie die Honda CB 500 F etwa dürfte den C 600 in Sachen Fahrleistungen abhängen. Für die vollen rund 11.000 Euro bekommt man sogar ausgewachsene Landstraßen-Brenneisen wie die KTM 990 Superduke, die Honda CB 1000 R, die Yamaha FZ1 oder die Triumph Speed Triple. Jede von ihnen hat mindestens doppelt so viel Leistung wie der C 600 und Dutzende Kilogramm weniger auf den Rippen.

Warum nicht zwei Nummern kleiner?

Wenn es also nicht der reine Fahrspaß ist, was sollte dann zum Kauf des C 600 verleiten? BMW selbst preist den C 600 als modernes Fortbewegungsmittel für die Großstadt. "Urban mobility" heißt das auf PR-Denglisch. Wer aber urban mobil sein will, bekommt schon für unter 10.000 Euro einen Kleinwagen. Der verbraucht auch nicht mehr Sprit als der BMW-Scooter, fasst dafür aber deutlich mehr Ladung und Menschen, die obendrein im Regen trocken und im Winter warm bleiben. Wer gar keine Lust auf Parkplatzsuche in der City hat, sollte gleich ein Bus-und-Bahn-Ticket kaufen. Das jedenfalls dürfte angenehmer sein als zu versuchen, einen Fünf-Zentner-Roller über die Bürgersteige zu bugsieren.

Das Ärgerliche an alldem ist: Motorroller könnten durchaus eine Antwort auf die Frage nach der urbanen Mobilität der Zukunft sein - denn sie eignen sich ideal als Elektromobile. Bei kleineren Modellen reichen schon 5 PS Motorleistung für eine Geschwindigkeit von 60 km/h, zudem müssen Scooter nur kurze Strecken zurücklegen. Das ermöglicht relativ kleine Akkus, die in kurzer Zeit aufgeladen werden können.

Der Markt für solche Gefährte könnte insbesondere in Südeuropa, Südamerika und Asien gigantisch sein. Und was ist die Antwort deutscher Ingenieure? Riesenroller wie der C 600 Sport - zu groß und zu schwer für die Stadt, zu schwach für den sportlichen Ritt über die Landstraße. Einen Elektroroller entwickelt BMW natürlich auch. Der heißt C Evolution und wird allen Ernstes als Fortbewegungsmittel für Pendler im Stadtverkehr beworben - bei einer Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h und einem Gewicht von 265 Kilogramm. Viel Spaß in der Parkbox.
Quelle: http://www.spiegel.de/auto/fahrberichte ... 09938.html" onclick="window.open(this.href);return false;

Siggi

Re: Fahrbericht C 600

Beitrag von Siggi » Fr 12. Jul 2013, 14:32

Wenn ich sowas lese könnte ich Kotzen, der Verfasser dieses Artikels hat die C600 wohl nur angeschaut aber nicht gefahren.
Ich komme aus dem Motorradlager und weis von was ich spreche. Unsere Scooter haben sehr wohl Motorradgene was einige meiner Motorradkollegen schon gemerkt haben.
Da anfangs hämische Grinsen ist verschwunden, da kommt auch kein Kommentar mehr: Kannst du überhaupt mithalten?
Klar bekomme ich für das gleiche Geld einen Supersportler wie die Duke 990, wollte ich aber nicht.
Mir aber egal, bis jetzt habe ich meine Entscheidung nich bereut.


Ich wünsch euch allen ein schönes Wochenende

NastyBoy
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Re: Fahrbericht C 600

Beitrag von NastyBoy » Fr 12. Jul 2013, 16:20

Das Beste sind dann noch die ganzen Kommentare zu dem Artikel.
Das lohnt sich auch zu lesen.

Frei nach D. Nuhr: "Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten" :lol:

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torsten1
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Re: Fahrbericht C 600

Beitrag von torsten1 » Fr 12. Jul 2013, 19:23

NastyBoy hat geschrieben:Hier mal ein Artikel des führenden Motorradmagazins "Spiegel" :o


Wer aber urban mobil sein will, bekommt schon für unter 10.000 Euro einen Kleinwagen. Der verbraucht auch nicht mehr Sprit als der BMW-Scooter, fasst dafür aber deutlich mehr Ladung und Menschen, die obendrein im Regen trocken und im Winter warm bleiben. Wer gar keine Lust auf Parkplatzsuche in der City hat, sollte gleich ein Bus-und-Bahn-Ticket kaufen.
Quelle: http://www.spiegel.de/auto/fahrberichte ... 09938.html" onclick="window.open(this.href);return false;
:evil: Journalist hatte sich nicht ernsthaft mit dem Thema potenter Grossroller, insbesondere dessen Einsatzspektrum, beschäftigt.

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Re: Fahrbericht C 600

Beitrag von Nibelunge » Sa 13. Jul 2013, 09:22

Hallo,

Moment mal, wo hat der Journalist denn Unrecht?

Rein ökonomisch- logisch betrachtet, auf dem Papier, ist der Kauf eines C/Tmax keine vernünftige Entscheidung.

Für etwas mehr als die Hälfte bekommt man wesentlich mehr Leistung und eventuell auch Fahrwerk, und mit dem restlichen Geld kann man sich einen relativ schnellen und leichten Scooter für die Stadt besorgen und hat gleichzeitig "Erstazmopped" wenn eins (mal wieder) in der Werkstatt steht. Das jetzt mal logisch gedacht.

Vergleich zum Kleinwgen ist absolut richtig. Kann man (leider) nicht diskutieren. Nicht mal im Verbrauch oder Unterhalt kann ein Mopped mithalten. Gerade mal eine Integra oder Nc 700 kommt evtl im Unterhalt mit.

Dennoch kommt der Vedacht auf, der Verfasser ist die C nicht gefahren. Wenn er es getan hätte, würde er vielleicht anders denken. Denn das Konzept ist gut, die Fahrleistungen sind, zumindest solo, ausreichend, auch auf der AB, und der Wetterschutz gut.

Es reicht aber nicht um das Ganze als vernünftig zu bezeichnen.

MFG
Alex

Siggi

Re: Fahrbericht C 600

Beitrag von Siggi » Sa 13. Jul 2013, 13:21

Hallo Alex,

Über Sinn oder Unsinn sich einen BMW Scooter für über 11000€ zu kaufen lässt sich natürlich streiten. Ich mache mir aber über solche Vergleiche keinen Kopf, da könnte man über alles diskutieren was man sich anschafft.
Aber das muß jeder für sich selbst entscheiden. ;)

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