Erster Fahrbericht GT

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harte.landung
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Re: Erster Fahrbericht GT

Beitrag von harte.landung » Mi 18. Jul 2012, 21:40

Hallo zusammen,

ich hab meinen GT heute in schwarz bestellt. Ausschlaggebend waren für mich zum einen der Fahrkomfort, die Heizsysteme und nicht zuletzt mein Freundlicher in nächster Nähe.
SW-T600 war keine Option, da Honda außer Facelift in den letzten 10 Jahren nicht wirklich was gebracht hat.
Burgmann 650 ist zwar reizvoll aber eben auch schon etwas in die Jahr gekommen (und hier bei uns leider kein Händler in der Nähe)
TMax und SVR 850 zu "sportlich" und unkomfortabel.
Integra "zu wenig Roller"

Ums anders zu sagen...es war keine Fanboy-Entscheidung wie man es bei Käufern der Marke mit dem Apfel öfter liest.
Ist aber irgendwie traurig, daß angesichts der wachsenden Zahl der Großroller, namhafte Hersteller wie Honda nicht in die Puschen kommen und ihre Boliden etwas aufpeppen. Da hätte man sich schon seit Jahren den Burgi zum Vorbild nehmen müssen.

Ich hoffe ich werd meine Entscheidung nicht bereuen.

Nibelunge
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Re: Erster Fahrbericht GT

Beitrag von Nibelunge » Do 19. Jul 2012, 10:19

accirus hat geschrieben:@Nieblunge:

Es geht beim Vergleich nicht um irgendwelche Sekunden, sondern um das Gesamtkonzept des Getriebes. Ein Fliehkraftgesteuertes Getriebe passt entweder zum Cruisen oder zum zügigen Fahren aber nie für beide Situatuonen. Alle Fliehkraftgesteuerten Getriebe sind daher immer nur ein Kompromiss. Die zügigen Fahrer bauen sich dann oft andere Gewichte und andere Rollen ein. Dann ist das Drehzahlniveau aber höher, was den Verbrauch erhöht und beim gemütlichen Fahren nervt. Das ist einfach nicht mehr zeitgemäß, für die Getriebcharacteristik erstmal schrauben zu müssen.

Beim Burgman650: Drei Schalter am Lenker (Powermodus, manueller Modus und die Tasten zum rauf- und runterschalten), und alles ohne zu schrauben. Damit werden alle Situationen perfekt gemeistert: Das zugegebenermaßen am häufigsten vorkommende Cruisen (mit einem Verbrauch von 4.2-4,6 Liter) und das Heizen in den Dolomiten, wo sich dann GS, VFR & Co gewaltig am Riemen reißen müssen, um mitzukommen. Diese Bandbreite geht mit der Fliehkraftsteuerung nicht.

(Aussagen basieren auf 8 Jahren Burgman650-Erfahrung, mein derzeitiger hat 33.000km runter und ohne Ausfälle und zur vollsten Zufriedenheit alle o.g. Situationen gemeistert, incl. hohe Tauern im August bei 0 Grad und starkem Schneefall)
Hallo,

die B650 hat genuso eine Variomatik wie alle anderen ausser Integra. Nur das sie mit einem Stellmotor verstellt werden kann. Ungefähr, grob gesehen, wie die multronic bei Audi.

Du hast recht, eine Vario braucht, wenn sportlich leichtere Rollen, usw...Aber was Suzuki mit den Schaltmöglichkeiten vorgaukelt ist reine Spielerei (da nicht das Gewicht der Rollen sondern so funktioniert, als ob die Länge des Bolzen verändert wird) die , es nur kompliziert machen. Die Fahrleistungen scheinen besser zu sein, sind es definitiv nicht.

Mit der GT, nur 5PS mehr, wird es bewiesen; die Vario ist homogen eingestellt, bietet in fast jedem Bereich das Optimum. Auch die Tmax 530 ist serienmässig sehr ausgewogen.

MFG
Alex

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Re: Erster Fahrbericht GT

Beitrag von accirus » Do 19. Jul 2012, 14:21

Real dürfte der BMW-Roller gegenüber dem Burgman650 im Powermodus allerdings dann doch recht als aussehen - so wie der Burgman im Vergleich zum Integra...

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Re: Erster Fahrbericht GT

Beitrag von Nibelunge » Fr 20. Jul 2012, 10:14

accirus hat geschrieben:Real dürfte der BMW-Roller gegenüber dem Burgman650 im Powermodus allerdings dann doch recht als aussehen - so wie der Burgman im Vergleich zum Integra...
HJallo,

tut mir leid, ich muss dem auch wiedersprechen. Ich bin beindruckt wie die C insbesonders ab 6.000-7.000 umin geht. 180 ruckzuck bergauf ist schon ein Wort. Das schafft mit viel Absatnd keine andere ausser GP800, zumal die BMW die einzige ist die fast keine kmh vorgaukelt. Die Toleranz liegt ca bei 4%.

MFG
Alex

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Re: Erster Fahrbericht GT

Beitrag von harte.landung » Fr 20. Jul 2012, 10:34

@ accirus

Ich würde nur aufgrund von Herstellerangaben nicht über Beschleunigungsvor- oder Nachteile spekulieren. Zum einen wird man da schon aufgrund der Serienstreuungen Überraschungen erleben, dann kommt es im gewissem Maße auch auf die Zuladung (Fahrer) und die Getriebeabstufungen an und mit Sicherheit spielen da noch mehr Faktoren eine Rolle.

Ich hatte beim Probefahren auch den Eindruck, daß der BMW Beschleunigungsnachteile gegenüber meinem SW hat, das war jedoch rein subjektiv da der SW durch sein tiefes Motorgrummel die bessere Beschleunigung vorgaukelt. Beim direkten Vergleich hat der BMW früher die 100 erreicht (mit dem SW hats aber mehr Spaß gemacht :mrgreen: )

Ich finde es wichtiger, ob man sich auf dem Gefährt wohl fühlt. Ich fand zb. die alte Automatik meines Audis angenehmer als meine neue DSG, die braucht dafür nur einen Bruchteil an Sprit. Aber das sind eben auch rein subjektive Eindrücke.

Ich bin auch der festen Überzeugung, daß in Punkto Wohlfühlcharakter und Sofa-Feeling der BMW dem Burgmann und dem SW nicht das Wasser reichen kann. Und der Burgmann kann vieles was BMW jetzt bringt schon seit vielen Jahren.
Aber er kann halt auch einiges besser, worauf man nun mehr Wert legt, muss jeder selbst entscheiden. Bei mir fiel der Burgi leider mangels Händlernähe immer aus der engeren Auswahl.

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Re: Erster Fahrbericht GT

Beitrag von Nibelunge » Sa 21. Jul 2012, 10:04

Hallo,

eine Zeitschrift meint BMW hätte verpasst die Spiegel bei der GT als Handschutz zu optimisieren. Ist nur bedingt richtig.

Heute morgen habe ich extra kurz die Handschuhe ausgezogen, ein laues Lüftchen an den Fingern. Sollte also kein besonders grosses Problem im Winter sein; gute Handschuhe und Griffheizung vorausgesetzt.

MFG
Alex

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Re: Erster Fahrbericht GT

Beitrag von accirus » Sa 21. Jul 2012, 13:34

Nun hat die Spekualtion ein Ende. Ich bin heute 40km mit dem GT gefahren. Insgesamt ein schicker Roller, auf dem ich mich auf Anhieb wohlgefühlt habe.

Die erste böse und völlig unerwartete Überraschung kam dann beim Anfahren: Ein lauter, lärmender, nach unkultiviertem Einzylinder klingender Antrieb, der subjektiv mit viel zu hoher Drehzahl anfährt. Auch im weiteren Verlauf der Probefahrt war der Motor akustisch stets unangenehm präsent. Überraschend spritziges Fahrverhalten und recht gute Beschleunigung in Verbindung mit der erwähnten Lärmbelästigung, die ich von Integra und Burgman in der Form nicht kenne. Von den Fahrleistungen her spielt der BMW-Roller seine Mehrleistung bei der Höchstgeschwindigkeit voll aus und hängt wider Erwarten Burgman und Integra locker ab. Das gilt aber erwartungsgemäß nicht für die Beschleunigung. Hier merkt man deutlich die veraltete Fliehkraftautomatik, die zwar super abgestimmt ist und sich sehr angenehm und komfortabel fährt, aber eben nur eine Abstimmung aufgrund der verbauten Variatorgewichte kennt und daher beim scharfen Beschleunigen deutlich schlechter abschneidet als Burgman und Integra, deren Getriebe man dafür in den Powermodus bzw. S-Modus beim Integra schalten kann.

Im direkten Vergleich mit meinenm Integra und Burgman ist mir außerdem folgendes aufgefallen:

- Sitzposition, Komfort und Beinfreiheit vergleichbar mit dem Burgamn, vielleicht noch etwas besser, deutlich besser als beim Integra
- verspieltes, unübersichtliches Cockpit sowohl im Vergleich zum Burgman als auch zum Integra. Da ist weniger eindeutig mehr.
- Materialien und Verarbeitung deutlich besser als bei den Messemeodellen von Anfang des Jahres aber keineswegs besser als beim Burgman und deutlich schlechter als beim Integra. Teilweise für BMW völlig untypsiche richtige billige Plastikteile, wie z.B. die Abdeckung über dem Tacho, mit scharfkantigen Abschlüssen. Was die beiden schwarzen Plastikverkleidungen rechts und Links neben der Instrumenteinheit sollen, konnte mir auch keiner sagen.
- großes Fach unter der Sitzbank mit billiger Verkleidung, Fachgröße vergleichbar mit Burgman, das Integra-Fach ist ja praktisch nur ein Handschuhfach.
- keine Koffer lieferbar, Topcase muss separat geordert werden und es war keines zum Ansehen da, auch nicht auf Bildern.
- Windschutz bei ganz hochgesteller Scheibe vergleichbar mit dem Burgman mit Scheibenaufsatz, d.h. besser als beim Serienburgman und auch besser als beim Integra
- im Vergleich zum Burgman größerer Scheiben-Verstell-Bereich
- Bei BMW und Burgman sitzt man im Roller, beim Integra auf dem Roller
- Fahrverhalten und Agilität nicht anders als beim Burgman. Da ist der Integra aufgrund der 17" Räder eine andere, deutlich bessere Hausnummer.
- das geringere Gewicht des BMW im Vergleich zum Burgman merkt man insbesondere beim Rangieren deutlich. Der Integra scheint da nochmal ne Nummer leichter.
- geniales und einmaliges LED-Tagfahrlicht (wer´s mag), das allerdings den Scheinwerfer abschaltet, sobald man es einschaltet.
- Ergonomie, also z.B. Bedienbarkeit der Anzeigen im Cockpit, Bedienung der Heizgriffe usw. um Welten besser als bei Burgman und Integra. Alles geht vom Lenker aus. Da müssen Suzuki und Honda noch viel lernen, aber das ist schon seit vielen Jahren quer durch alle Modelle eine Domäne von BMW.
- Nach 40km hatte sich die Tankanzeige schon deutlich bewegt und bei den Drehzahlen sind auch keine Verbrauchswunder zu erwarten. Wird also höher sein als beim Burgman und 1-2 Liter mehr als beim Integra. Leider ließ die knappe Zeit kein Nachtanken zu, weil schon viele andere Schaulustige auf den GT warteten, denn die größte Niederlassung im Norden hatte zur Premiere nur ein Exemplar als Vorführer und Ausstellungsstück!

Mein Resümee: Sehr positive Überraschung bzgl. der Fahrleistungen, ansonsten aber nichts, was ein "must-have" auslösen könnte und bei Betrachtung des Preis-Leistungsverhältnisses zu Integra und Burgman sieht der BMW-Roller schon sehr alt aus.

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Re: Erster Fahrbericht GT

Beitrag von Romiman » Sa 21. Jul 2012, 15:19

accirus hat geschrieben:Nun hat die Spekualtion ein Ende... Im direkten Vergleich mit... Burgman.... Was die beiden schwarzen Plastikverkleidungen rechts und Links neben der Instrumenteinheit sollen..
Der entscheidende Unterschied zwischen der Fliehkraft-Vario und der elektronisch gesteuerten des Burgman ist, daß die E-Vario über ein Kennfeld Lastzustand, Drehzahl, Geschwindigkeit und Fahrerwunsch mit in die Entscheidung für ein Übersetzungsverhältnis einbezieht, wohingegen die herkömmliche Vario die Übersetzung stumpf nach der Motordrehzahl regelt. Das ist auch ein Grund, warum der Burgman in einem Beschleunigungstest einer ähnlich schweren und starken Honda Deauville gleich stramme 4Sek. von 80 auf 120 abnimmt. (Die E-Vario ermöglicht einfach ein phantastisches Beschleunigungsvermögen...)

Bei mir reichte es heute mangels Exemplare auch nur zu einem ersten Probesitzen. Gefallen tun mir die Gesamterscheinung, die LED-Leuchten und auch die Sitzposition und Ergonomie.
Die zerklüftete Front wird nach Insektenbefall wenig Freude bereiten.
Das Cockpit finde ich auch mit zu vielen kleinen Anzeigen überladen.
Und das Aufbocken finde ich sehr schwergängig. Da hüpft selbst eine Gold Wing williger auf den Hauptständer. :o

Die Federung erscheint mir wieder unnötig hart. Der GT sank beim Aufsitzen fast gar nicht ein. :(

Diese merkwürdigen Plastikverkleidungen sind Windabweiser. Bei hochgefahrener Scheibe klappt man sie in die entstandene Lücke zwischen Cockpit und Scheibe.
Unglaublich: Roller, made in Germany!

Horst

Re: Erster Fahrbericht GT

Beitrag von Horst » Sa 21. Jul 2012, 18:18

Heute war es soweit, MEINE erste Fahrt auf dem BMW C 650GT.

Das ist MIR aufgefallen,

Negativ:
Beim Sport sind silberne Auswuchtgewichte auf den Schwarzen Felgen (das geht gar nicht) und gerade Ventile vorn (viel Spaß beim Luftdruckprüfen ;-) )

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Spaltmaße ohne ENDE

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Kunststoff, sehr Filigran, sehr dünn und eines „Premium Produkts“ nicht würdig.

Beim Hauptschaldämpfer (V2A Edelstahl) sieht man das Anlaufen vom Schweißen (einmal mit der „Bürste“ drüber und es währe BLANK).

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Das Instrumentenbrett SPIEGELT ohne Ende (auch ohne Sonne), den Balken-Drehzahlmesser kann man VERGESSEN, man sieht diesen nicht.

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In den Seitenspiegeln kann ICH nur die Hälfte nutzen (da muss man sofort die als Zubehör lieferbaren asphärischen Spiegelgläser montieren)

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Tanken, sehr gewöhnungsbedürftig

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Positiv:

Leistung SATT
Fahrwerk TOP
Scheibe hoch, runter GEIL. Im Stadtverkehr würde ich diese unten haben, ab 50Km/h einfach Hochfahren.
Schalter SEHR HOCHWERTIG.
Sitzheizung/Griffheizung SUPER
Bremse SUPER (obwohl auch beim BMW das ABS der Hinterradbremse sehr Früh regelt).

Mit einem Burgman 650 habe ich zweimal Beschleunigung aus dem Stand verglichen. Der BMW macht eine „Gedächtnis –Sekunde-“ bevor er aber abgeht wie SAU, W A U.

Natürlich habe ich auch das Mehrgewicht gegenüber meinem TMAX sofort gemerkt, aber ich habe mich DIREKT ab dem ersten Meter, SICHER und SEHR WOHL auf dem GT gefühlt.

Ich komme mit meinen Knien an die „Handschuh“ Verkleidungen, ist aber nicht Negativ und ich merke es nicht.

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Witzig ist der Aufkleber im Helmfach , Zuladung pro Packtasche 0 Kg

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Der Verkäufer hat mir direkt ein Angebot mit Lieferzeit gemacht, schaun wir mal

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Re: Erster Fahrbericht GT

Beitrag von harte.landung » Sa 21. Jul 2012, 20:39

@ Horst

Bei dem Testmodell das ich hatte waren die Spaltmaße eigentlich ok, dafür waren die Bremsen unter aller Sau.
Entweder gibts da ne ziemliche Streuung oder ne miese Endkontrolle.
Ist mir aber erstmal egal, bei meinem Roller werd ich dann bei Auslieferung aber genauer hinschauen.
Aber ich geb Dir recht, das sollte BMW als "Premium-Marke" besser machen.

@ accirus

Nur kurz zu dem von Dir angesprochenen Topcase. Mein Händler hatte eines da. Das war mir allerdings deutlich zu klein (35l).
Ich werd mein altes Givi oder das meiner 1200GT verwenden. Das orginale war eher ein Design-Schnickschnack-Köfferchen (meine Meinung) für maximal einen Helm, dafür Aerodynamisch geformt (ganz wichtig :roll: ).

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